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Aus Husumer Fahrgastschifffahrt
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Die Geschichte der Husumer Fahrgastschifffahrt
Ralf Seeck, März 2018


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Vorwort
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Schiffe, insbesondere Fahrgastschiffe, können zu einem guten Stück Heimat werden. An der Norddeutschen Küste gehören Schiffe zur Heimat: Sie sind den hier lebenden Menschen bekannt, ihr Anblick vertraut und manchmal wachsen sie einem ans Herz.

Diese Schrift möchte einen kleinen Überblick über die Geschichte der Fahrgastschifffahrt vom Husumer Hafen aus geben und von einer Zeit berichten, als Husum noch das Tor zur Halligwelt gewesen ist und täglich Fähren und Ausflugsschiffe von hier aus zu den nordfriesischen Inseln und Halligen fuhren. Das Thema Husumer Fahrgastschifffahrt ist bisher noch nie explizit in einem Buch beschrieben worden, deshalb war es nicht leicht, Einzelheiten, vor allem aus weiter zurückliegenden Jahren, zu recherchieren. Die Schrift erhebt deshalb auch keinen Anspruch auf chronologische Vollständigkeit, sie möchte lediglich einen lebendigen Überblick über die Personenschifffahrt vom Husumer Hafen aus geben und dabei besonders die von Husum aus eingesetzten Fahrgastschiffe beschreiben und zwar als das, was sie waren und sind – ein gutes Stück nordfriesischer Heimat.
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Vorbemerkungen
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Husum wurde erstmalig im Jahr 1252 urkundlich als Hüsembro, die Brücke bei den Häusern, erwähnt. Eine Bedeutung als Hafenstadt hatte Husum aber erst nach 1362, seit der schweren Sturmflut, der sogenannten ersten Groten Manndränke, bei der auch die mittelalterliche Stadt Rungholt unterging. Durch die Sturmflut wurde der Heverstrom erheblich verbreitert und die Küste soweit „aufgerissen“, dass Husum einen Hafen erhielt. 1603 erhielt Husum Stadtrecht. Auch die zweite Grote Manndränke, die Sturmflut von 1634, führte zu radikalen Veränderungen der Insellandschaft Nordfrieslands und zu einem Anstieg der Bedeutung des Husumer Hafens. Bis dato gab es wichtigere Umschlagplätze, wie beispielsweise den Hafen von Mildstedt an der Mildau.

Das Nordfriesische Wattenmeer ist weltweit einmalig und deshalb auch mittlerweile als Weltnaturerbe anerkannt. Zwar gibt es auch andernorts Ebbe und Flut, doch nirgendwo werden komplette Landstriche bei Ebbe frei und bei Flut vom Wasser überspült wie an der mitteleuropäischen Nordseeküste. Nur in Nordfriesland gibt es Halligen – eine Hallig ist nicht wie eine Insel durch einen Seedeich vor Sturmfluten geschützt, so dass sie mehrere Male im Jahr von der See überflutet wird. Nur die Warften, kleine Erdhügel, auf denen die Häuser stehen, ragen dann noch aus Meer heraus: Es herrscht „Land unter“.

Husum war jahrhundertelang de facto der einzige wirkliche Hafen an der Nordfriesischen Küste, sämtliche Inseln und Halligen wurden von Husum aus angelaufen und mit Gütern versorgt. Es gab jahrhundertelang Versorgungsfahrten mit Segelschiffen von Husum aus zu allen Inseln und Halligen Nordfrieslands.

Schiffsverbindungen im modernen Sinne, also mit Fahrgast- und Fährschiffen, die regelmäßig Feriengäste, Einheimische oder Besucher gegen Entgelt befördern, hat es aber erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts gegeben. Und hiervon möchte die vorliegende Schrift berichten.