Hochseefahrten nach Helgoland: Unterschied zwischen den Versionen
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Helgoland ist die wahrscheinlich schönste deutsche Nordseeinsel. Als Felseninsel ist sie auf ihre Art so ganz anders als die nordfriesischen Marscheninseln und Halligen. Sie ist außerdem die einzige noch verbliebene deutsche Hochseeinsel, d. h. sie liegt außerhalb der 10-Meilen-Zone in internationalen Gewässern. | |||
Helgoland hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Lange Zeit friesisch, dann dänisch, wurde sie 1806 von den Briten besetzt, um von hier aus den von Napoleon verhängten Boykott englischer Waren auf dem Festland, die sogenannte Kontinentalsperre, durch Schmuggel zu unterlaufen. | |||
1826 wurde Helgoland offiziell zu einem Seebad, seit 1829 gab es regelmäßige Dampferfahrten von Hamburg aus. 1840 schrieb der Schriftsteller Hoffmann von Fallersleben hier das „Lied der Deutschen“ und am 10. August 1890 wurde Helgoland vom Deutschen Reich gegen die ostafrikanische Insel Sansibar eingetauscht, danach zur Seefestung ausgebaut. Am 18.04.1945, kurz vor Kriegsende, wurde Helgoland durch alliierte Bombenangriffe schwer beschädigt. Nach Kriegsende musste die Helgoländer Bevölkerung die Insel verlassen, denn sie diente britischen Bombern als Zielgebiet. Am 18.04.1947, exakt 2 Jahre nach dem verheerenden Bombenangriff, wurden die unterirdischen Bunkeranlagen gesprengt. Am 01. März 1952 wurde Helgoland wieder den deutschen Behörden übergeben und der Wiederaufbau begann. Seit Mitte der 50er Jahre ist Helgoland wieder ein beliebtes Urlaubsziel und Heilbad mitten in der Deutschen Bucht. | |||
Helgoland konnte zunächst per Schiff von Bremen und Bremerhaven, von Hamburg und Cuxhaven erreicht werden. Später kamen dann Verbindungen von Wilhelmshaven, von Büsum, den ostfriesischen Inseln und auch von Nordfriesland hinzu. Hier war die Wyker Dampfschiffs-Reederei GmbH aktiv, die mit ihren Schiffen von Dagebüll, Föhr, Amrum, Hörnum, von Tönning bzw. dem Eidersperrwerk und auch von Husum aus die Insel Helgoland als Tagesausflug anfuhr. Für die Fahrten von Husum wurden hierfür die Fahrgastschiffe MS Klaar Kiming (friesisch für „Weiter Horizont“) und MS Rüm Hart (friesisch für Reines Herz) eingesetzt. | |||
Abfahrtsstelle der Helgolandschiffe war der Husumer Außenhafen, gegenüber dem Büro von Schiffsmakler Schmid, oder bei stärkerem Seegang, wenn das Husumer Sperrwerk geschlossen werden musste, der Schiffsanleger vor der Husumer Schleuse. | |||
Mit der Flottenrestrukturierung der Wyker Dampfschiffahrts-Reederei GmbH im Jahr 1982, die ja auch zu einer Einschränkung der Halligfahrten von Husum aus führte, wurden auch die Helgolandfahrten von Husum aus eingestellt. Die Husumer mussten nun vom Eidersperrwerk aus fahren, hierfür wurde ein Buszubringer eingerichtet. | |||
In den 1990er Jahren kam es jedoch zu einer Wiederaufnahme der Helgolandfahrten von Husum aus. Ca. 4-5 Abfahrten gab es pro Jahr, die von der lokalen Tageszeitung, den Husumer Nachrichten, als „Leserreisen“ beworben wurden und auf ein positives Echo stießen. | |||
Hierfür wurde von der WDR deren großes Fahrgastschiff MS ''Pidder Lyng'', benannt nach dem friesischen Volkshelden, eingesetzt. | |||
Im Jahr 2000 entschied sich die WDR zum Verkauf der ''Pidder Lyng'' und zur Einstellung des gesamten Helgolandverkehrs, nachdem die Passagierzahlen seit Jahren kontinuierlich zurückgegangen waren. |
Aktuelle Version vom 5. Februar 2023, 09:40 Uhr
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Hochseefahrten nach Helgoland
Helgoland ist die wahrscheinlich schönste deutsche Nordseeinsel. Als Felseninsel ist sie auf ihre Art so ganz anders als die nordfriesischen Marscheninseln und Halligen. Sie ist außerdem die einzige noch verbliebene deutsche Hochseeinsel, d. h. sie liegt außerhalb der 10-Meilen-Zone in internationalen Gewässern.
Helgoland hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Lange Zeit friesisch, dann dänisch, wurde sie 1806 von den Briten besetzt, um von hier aus den von Napoleon verhängten Boykott englischer Waren auf dem Festland, die sogenannte Kontinentalsperre, durch Schmuggel zu unterlaufen. 1826 wurde Helgoland offiziell zu einem Seebad, seit 1829 gab es regelmäßige Dampferfahrten von Hamburg aus. 1840 schrieb der Schriftsteller Hoffmann von Fallersleben hier das „Lied der Deutschen“ und am 10. August 1890 wurde Helgoland vom Deutschen Reich gegen die ostafrikanische Insel Sansibar eingetauscht, danach zur Seefestung ausgebaut. Am 18.04.1945, kurz vor Kriegsende, wurde Helgoland durch alliierte Bombenangriffe schwer beschädigt. Nach Kriegsende musste die Helgoländer Bevölkerung die Insel verlassen, denn sie diente britischen Bombern als Zielgebiet. Am 18.04.1947, exakt 2 Jahre nach dem verheerenden Bombenangriff, wurden die unterirdischen Bunkeranlagen gesprengt. Am 01. März 1952 wurde Helgoland wieder den deutschen Behörden übergeben und der Wiederaufbau begann. Seit Mitte der 50er Jahre ist Helgoland wieder ein beliebtes Urlaubsziel und Heilbad mitten in der Deutschen Bucht.
Helgoland konnte zunächst per Schiff von Bremen und Bremerhaven, von Hamburg und Cuxhaven erreicht werden. Später kamen dann Verbindungen von Wilhelmshaven, von Büsum, den ostfriesischen Inseln und auch von Nordfriesland hinzu. Hier war die Wyker Dampfschiffs-Reederei GmbH aktiv, die mit ihren Schiffen von Dagebüll, Föhr, Amrum, Hörnum, von Tönning bzw. dem Eidersperrwerk und auch von Husum aus die Insel Helgoland als Tagesausflug anfuhr. Für die Fahrten von Husum wurden hierfür die Fahrgastschiffe MS Klaar Kiming (friesisch für „Weiter Horizont“) und MS Rüm Hart (friesisch für Reines Herz) eingesetzt.
Abfahrtsstelle der Helgolandschiffe war der Husumer Außenhafen, gegenüber dem Büro von Schiffsmakler Schmid, oder bei stärkerem Seegang, wenn das Husumer Sperrwerk geschlossen werden musste, der Schiffsanleger vor der Husumer Schleuse.
Mit der Flottenrestrukturierung der Wyker Dampfschiffahrts-Reederei GmbH im Jahr 1982, die ja auch zu einer Einschränkung der Halligfahrten von Husum aus führte, wurden auch die Helgolandfahrten von Husum aus eingestellt. Die Husumer mussten nun vom Eidersperrwerk aus fahren, hierfür wurde ein Buszubringer eingerichtet.
In den 1990er Jahren kam es jedoch zu einer Wiederaufnahme der Helgolandfahrten von Husum aus. Ca. 4-5 Abfahrten gab es pro Jahr, die von der lokalen Tageszeitung, den Husumer Nachrichten, als „Leserreisen“ beworben wurden und auf ein positives Echo stießen.
Hierfür wurde von der WDR deren großes Fahrgastschiff MS Pidder Lyng, benannt nach dem friesischen Volkshelden, eingesetzt.
Im Jahr 2000 entschied sich die WDR zum Verkauf der Pidder Lyng und zur Einstellung des gesamten Helgolandverkehrs, nachdem die Passagierzahlen seit Jahren kontinuierlich zurückgegangen waren.